Im Wald bei Kämmerzell einem Ortsteil von Fulda findet man den Romanusstein, einen Gedenkstein an den am 15.02.1912 ermordeten Förster Gustav Adolf Romanus aus Niesig. Der Gedenkstein befindet sich an einem nicht mehr begangenen Waldweg und ist über die Hummelskuppe (Parkplatz am Sendeturm) oder vom Parkplatz Gerloser Häuschen erreichbar. Wir wählen den nicht ausgeschilderten Weg vom Gerloser Häuschen.
Zur Geschichte des Steines:
Zur Zeit von Romanus trieben sich bewaffnete Zigeunerclans in den Wälder und in den nahen Dörfern herum, so auch die Zigeunerfamilie Ebender. Nach Unstimmigkeiten und einer Schießerei in Kämmerzell flüchtete damals die Familie in den nahe gelegenen Wald.
Hier trafen sie auf den Förster Romanus, der sich mit einigen Waldarbeitern gerade in der Nähe aufhielt, und nur helfen wollte. Als Schüsse fielen suchten die Waldarbeiter nach Romanus, fanden ihn aber tot am Boden liegend; hinterrücks erschossen.
Die Bande wurde daraufhin steckbrieflich mit einer, damals hohen Belohnung von 3000 Mark überall gesucht. Durch die vielen Untaten der Ebender (nicht nur im Raum Fulda) verschärfte sich allgemein landesweit das Verhältnis der Bevölkerung zu den Zigeunern. Dadurch entstand auch Missgunst in den eigenen Reihen der Zigeuner, die meist auch friedliebende Menschen waren. Erst viele Jahre später konnten die Täter durch Hinweise aus der Bevölkerung und Verrat in den eigenen Reihen, durch die hohe Belohnung, gefasst werden. Durch das Gerichtsurteil wurden die Täter hingerichtet.
1913 wurde eine hölzerne Inschriftstafel eingeweiht, die 1994 durch eine Kunststeinplatte ersetzt wurde. Dabei wurde der Text verändert -…“von Zigeunern“ wurde durch ..“von Wilderern“ ersetzt, aus Rücksicht auf eventuell noch lebender Nachkommen.